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Galileo Computing - Bücher zur Programmierung und Softwareentwicklung
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'Wie werde ich Unix-Guru' als Buch bestellen
A. Willemer
Wie werde ich UNIX-Guru
I  ANWENDUNG
Know-How für Unix/Linux-User: Einführung, Shell, Befehle, Hilfe, Arbeit mit Dateien, Editoren, Reguläre Ausdrücke, nützliche Tools, Hardware.

II  ADMINISTRATION
Tools, Systemstart, Benutzer verwalten, Hardware konfigurieren, Software installieren, Datensicherung, Tuning, Kernel

III  NETZWERK
Client/Server Systeme, TCP/IP, Routing, IPv6, Internet-Dienste, DHCP, Webserver, Firewalls

IV  DAS X-WINDOW SYSTEM
Die grafische Oberfläche von UNIX einrichten und nutzen

V  PROGRAMMIERUNG VON SHELLSKRIPTEN
Automatisieren von Tasks durch Shell-Skripte.

VI  PERL
Interpreter, Syntax, Variablen, Steuerung, Funktionen, UNIX-Aufrufe, GUIs mit Tk

VII  PROGRAMMIERWERKZEUGE
C-Compiler, Analyse-Tools, CVS, yacc, diff

VIII  UNIX-SYSTEMAUFRUFE
UNIX-Befehle in eigenen Programmen nutzen

IX  LITERATUR
Weiterführende Literatur zu UNIX und LINUX

 
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« POP3 E-Mail Post sammeln: fetchmail »

IMAP

IMAP4 ist definiert in RFC 1730, IMAP4r1 in RFC 2060. IMAP (Internet Message Access Protocol) ist eine Software zur Verwaltung von E-Mail, die an einer Schwachstelle von POP3 ansetzt. Wenn der Anwender mehrere Computer hat, dann verteilen sich auch seine Nachrichten auf diese. Dabei landen sie immer auf dem Rechner, der die Nachrichten heruntergeladen hat. In einer Firma wäre es wünschenswert, wenn man seine E-Mail von jedem beliebigen Arbeitsplatz aus bearbeiten könnte. Auch wer oft unterwegs ist, hätte gern seine E-Mail sowohl auf dem Laptop als auch im Büro vollständig und aktuell.

Diese Situation kann man lösen, indem man die E-Mail auf dem Server lässt. Hier setzt das Protokoll IMAP an. Nicht nur die Daten liegen zentral, sogar die Ordner, die sich die meisten Anwender auf ihrem Client anlegen, um ihre Post zu sortieren, werden auf dem Server gehalten. Unter IMAP heißen diese Ordner Mailboxen. Da der Client die Daten niemals herunterladen muss, können Sie von jedem Arbeitsplatz mit einem IMAP-Mailclient die E-Mail bearbeiten. Sie können den Gedanken auch weiter treiben. Eigentlich brauchen Sie nicht einmal zwingend einen Mailclient. Es reicht, wenn Sie eine Intranetanwendung haben, die Sie mit dem Webbrowser aufrufen können.

Für Firmen ergibt sich ein weiterer Vorteil bei der Frage der Datensicherung der Mails. Das ist natürlich wesentlich einfacher, wenn die Daten zentral abgelegt werden, als wenn man die Postfächer auf den verschiendenen Arbeitsplätzen sichern muss.

Es gibt zwei relevante Implementationen eines IMAP-Servers. Die erste stammt vom IMAP-Entwickler Mark Crispin von der Universtät Washington und wird als UW-Server bezeichnet. Die andere Implementierung ist von der Carnegie Mellon University und läuft unter dem Namen »Projekt Cyrus«. Der UW-Server braucht nach einer Installation auf einem UNIX-Rechner keine weitere Konfiguration, wenn sendmail als MTA (Mail Transport Agent) verwendet wird. Dianna und Kevin Mullet schreiben, dass sich der UW-Server nicht mit dem Maildir-Format von Qmail verträgt.vgl Mullet/Mullet: Mailmanagement mit IMAP. O'Reilly, 2001. S. 255. Der Cyrus-Server bietet die Möglichkeit, Mailquotas zu setzen. Diese Fähigkeit ist vor allem wichtig für Internetprovider, die einem Benutzer nicht erlauben können und wollen, dass ihre Mailbox beliebig groß wird. Dieser Vorteil wird durch einen größeren Installations- und Wartungsaufwand erkauft. So müssen die Mailboxen auf das Cyrus-System umgestellt werden und eine eigene Benutzerverwaltung aufgesetzt werden. Für Provider hat letztere den Vorteil, dass die /etc/passwd nicht mit reinen Mailbenutzern aufgebläht wird und dezentral verwaltet werden kann.

Inzwischen sind die meisten neueren Mailprogramme auch mit einer Unterstützung für IMAP ausgestattet. An plattformübergreifender Mailsoftware bietet sich der Netscape Messenger und das Mailprogramm von StarOffice an. Unter UNIX sind die terminalorientierten Programme mutt und pine mit IMAP ausgestattet. Unter X sind die neueren Mailprogramme, die beispielsweise mit den Desktops geliefert werden, wie etwa KMail (KDE) und Evolution (GNOME) verwendbar. Unter MS Windows funktionieren fast alle Mailprogramme wie Pegasus, Outlook und Outlook Express. Für Mac ist ebenfalls der Netscape Messanger verfügbar, aber auch das weit verbreitete Eudora kommt mit IMAP zurecht. Dies sind nur Beispiele. Sie werden feststellen, dass fast jede aktuell entwickelte Mailingsoftware neben POP3 auch IMAP beherrscht.

Für den Privatkunden, der eine Wählleitung zum Internet hat, ist der Online-Modus von IMAP nicht sinnvoll. Der Mailclient verfügt bei der Trennung der Leitung nämlich nur über die Header der E-Mails. Für das Lesen jeder E-Mail muss erneut eine Verbindung zum Server hergestellt werden. Da dies bei einer Wählleitung praktisch kaum möglich ist, gibt es auch noch den Offline Modus, bei dem die Mails auf dem lokalen System gelagert werden.

Zu vollständigen Speicherung des Mailverkehrs eines Anwenders benötigen Sie auf dem Server beträchtliche Kapazität. Das ist im Firmennetz kein Problem, da es fast egal ist, ob diese Daten auf dem lokalen Anwenderrechner liegen oder zentral abgelegt werden. Für einen Provider ist es schon schwieriger, diese Datenmengen für jeden Kunden bereit zu stellen. Wenn einige Kunden dann auch noch mp3-Dateien oder Videodateien senden und empfangen, wird der Service schnell unbezahlbar. Einer der großen Freemaildienste im Web bietet einen IMAP-Dienst an. Er ist aber auf 8 MByte beschränkt. Der Umfang meiner E-Mail-Daten liegt inzwischen bei dem Zehnfachen und es sind keine der genannten Speicherfresser dabei.

Zusammenfassend kann man sagen, dass IMAP gegenüber POP3 eine bessere Lösung für das Intranet (siehe Glossar S. intranet) ist. Solange die meisten Internetnutzer keine FlatrateFlatrate bedeutet, dass die Verbindungsgebühren pauschal monatlich bezahlt werden und nicht minutenweise abgerechnet wird. haben und solange der Speicher im Internet nicht großzügiger bemessen ist, wird POP3 hier sicher nicht so schnell abgelöst werden.



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